Kampfabsage : Kulturen bekämpfen sich nicht - sie fließen zusammen

Trojanow, Ilija, 2007
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Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-89667-363-3
Verfasser Trojanow, Ilija Wikipedia
Verfasser Hoskoté, Ranjit Wikipedia
Beteiligte Personen Schlatterer, Heike [Übers.] Wikipedia
Systematik ABF.IK - Arbeitsfeld Interkulturalität&Minderheiten
Schlagworte Kulturkonflikt, Kultur, Europa
Verlag Karl Blessing
Ort München
Jahr 2007
Umfang 239 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Ilija Trojanow ; Ranjit Hoskoté. Aus dem Engl. von Heike Schlatterer
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Karl Vogd;
Interkulturelle Mogelpackung. (GP)

Der Bestsellerautor Ilija Trojanow und der indische Kulturkritiker Ranjit Hoskoté wollen in diesem Buch eine Gegenposition zum Konzept des Kampfes der Kulturen entwickeln. Kulturen sind nichts Festes, sondern verändern sich durch Aufnahme neuer Elemente ständig neu, so ihre durch zahlreiche Beispiele veranschaulichte These. Den beiden Verfassern geht es aber um mehr. Sie wollen nachweisen, dass die "wichtigsten westlichen Werte" und die "kulturellen Errungenschaften des Westens" ihren Ursprung in Kulturen haben, "die heute als nichteuropäisch gelten." Dieses Unterfangen ist insofern problematisch, als Trojanow und Hoskoté nirgends definieren, was für sie überhaupt die wichtigsten "westlichen Werte" sind. Außerdem ist ihre Position widersprüchlich. Indem die Autoren nämlich annehmen, es gäbe so etwas wie westliche Werte, unterlaufen sie ihre eigene These, die fest gefügte Kulturen in Abrede stellt.
Was das Buch aber zu einem echten Ärgernis macht, ist die einseitige Darstellung geschichtlicher Ereignisse. Christentum schlecht, Islam gut - das ist offenbar hier das Motto. So sind etwa die in den Albigenserkriegen verübten Massaker für die Autoren der erste "gut organisierte Genozid in der Geschichte." Die im muslimischen Cordoba zum Tod verurteilen Christen sind für sie hingegen religiöse Fanatiker, die bewusst den Märtyrertod gesucht haben.
Absolut bizarr ist, was Trojanow und Hoskoté zu den geistigen Wurzeln des Islamismus von sich geben. Die Konzepte des modernen politischen Islam wurzeln ihrer Ansicht nach zu wesentlichen Teilen in der europäischen Romantik sowie bei Nietzsche, Heidegger und Kierkegaard. Einseitig, voll von Halbwahrheiten und manipulierend in der Darstellung - statt Feindbilder aufzulösen, trägt dieses Buch zum Aufbau von neuen Ressentiments bei.

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